SPD-Politiker in Herrenberg

Wichtige SPD-Politiker in Herrenberg

Fritz Böckle war der einzige Gemeinderat, der von 1919 bis 1933 in dem Kommunalparlament verweilte. Er gehörte zu einer Schreiner-Dynastie: Der Vater Friedrich Böckle, der zum Zeitpunkt der Revolution 70 Jahre alt war, hatte die Schreinerei im Jahr 1880 erbaut, ein Jahr später kam der Sohn Fritz zur Welt, der 1921 mit seinem Bruder August das Geschäft übernahm. Fritz Böckle wurde 1925 mit 529 Stimmen, dem besten SPD-Ergebis wiedergewählt, 1931 erhielt er sogar 725 Stimmen. Im Jahr 1922 kam mit Paul Marquardt ein weiterer Handwerker dazu: Der Schlosser, der erst 1928 einen eigenen Betrieb einrichtete, wurde mit 435 Stimmen in den Gemeinderat gewählt, holte sechs Jahre später mit 869 Stimmen und damit nach Wihelm Niethammer das zweitbeste Ergebnis.

Marquardt versuchte auch den Brückenschlag ins christliche Milieu, er kandiderte 1925 ohne Erfolg für den Kirchengemeinderat, daraus kann man zumindest ein gewisses Engagement in der Kirchengemeinde vermuten. Der 1885 geborene Marquardt gehörte praktisch zur selben Generation wie Böckle.

Vergessen werden darf auch nicht der Mechaniker Heinrich Kohler. Bei den Wahlen 1919 scheiterte Kohler noch, er bekam rund 260 Stimmen weniger als Heinrich Steinebach, rückte dann jedoch im Laufe der Legislaturperiode nach, 1922 wurde er übeflügelte er mit 536 Stimmen sogar Paul Marquardt. Sechs Jahre blieb er noch im Rat, 1928 scheiterte er ebenso wie drei Jahre später. Sein Ausscheiden kam relativ überraschend, wie der GAB bemerkte: "Immerhin war es doch eine Überraschung, daß der frühere Gemeinderat Kohler mit seiner Stimmenzahl so weit hinter der der Gemeinderäte Marquardt und Morlock zurückgeblieben ist."

Und noch ein SPD-Gemeinderat fiel auf: Der Mechaniker Johannes Nuoffer. Er war Mitglied im Arbeiterrat, wurde im März 1919 ebenfalls vom Gemeinderat in den Aufsichtsrat des Siedlungsvereins gewählt und war Mitglied im Männerturnverein MTV Herrenberg. Johannes Nuoffer war zudem einer derjenigen, die im Oktober 1919 zur Gründung einer Einwohnerwehr aufriefen, bei der auch der SPD-Vorsitzende Gottlieb Heim mit von der Partie war. Nuoffer war im Gegensatz zu den meisten anderen Herrenberger SPD-Politiker ein klassischer Arbeiter und lebte als Mechaniker mit kargem Lohn an der Armutsgrenze. Davon zeugen zwei bewilligte Anträge Nuoffers: Der Gemeinderat führte im Juni 1921 die Lernmittelfreiheit an der Volksschule ein, allerdings wurde diese nur auf Antrag gewährt. Nuoffers Tochter Elise fiel unter diese Regelung, und ein Jahr später wurde Nuoffer vom Gemeinderat 100 Reichsmark Konfirmandengeld zugestanden.

Nuoffers Engagement beschränkte sich jedoch auf die Anfangsjahre der Republik, 1922 wurde er nicht mehr in den Gemeinderat gewählt, woraufhin er sich aus der Politik zurückzog.

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