Idee schlägt Budget

Veröffentlicht am 01.04.2017 in Presseecho

Lokalpolitische Kolumne im Gäuboten vom 01.04.2017

Meine Meinung
Von Petra Menzel, SPD-Ortsvereinsvorsitzende Herrenberg

Der Fahrplan Innenstadt wird seit Jahren diskutiert, ohne dass viel vorangeht. Das nun in einem weiteren von vielen Gutachten vorgelegte Ranking der Innenstadtprojekte vom Fruchtkasten bis zum Stadteingang am Nufringer Tor hat keine überraschend neuen Erkenntnisse gebracht. Die 32 Einzelvorhaben unter dem Aspekt zu überprüfen, wann und wie sie den städtischen Haushalt belasten, ist eine Selbstverständlichkeit.

Die Rangfolge sollte sich nicht aus dem kurzfristigen Investitionsaufwand ergeben, sondern in erster Linie vom langfristigen Nutzen und der Impulswirkung der Vorhaben für die Stadtentwicklung bestimmt werden. Nicht das Budget entscheidet den Fahrplan, sondern die Idee, die wir von der Zukunft unserer Stadt haben.

Bevor der Gemeinderat im April die Prioritäten beschließen wird, ist eine Diskussion darüber geboten, welche Bauvorhaben dem Altstadtkern entlang der Seestraße, rund um den Reinhold-Schick-Platz und in der Hindenburgstraße einen angemessenen Rahmen geben. Parkhäuser taugen dafür kaum und gehören, wenn überhaupt, in die zweite Reihe. Was wir jetzt planen und bauen, wird die Stadt für lange Jahre prägen.

Ob wir es schaffen, an die Qualität der historischen Bebauung anzuknüpfen, hängt auch davon ab, wie wichtig wir dieses Ziel nehmen. Der Gestaltungsbeirat bekommt reichlich zu tun. Vielleicht lädt er gelegentlich die Bürgerschaft und die Gemeinderäte zu einem Stadtspaziergang ein. Ich bin sicher, das würde auf großes Interesse stoßen.

Eine schöne Stadt ist in der Regel auch eine belebte Stadt. Voraussetzung dafür sind durchgängig attraktive Fußwege, einladende Freiräume und ein sichtbares Engagement der Hauseigentümer, Einzelhändler, Gastronomen und Gewerbetreibenden für ihre Innenstadt. Wie sollen auswärtige Investoren an den Standort Herrenberg glauben, wenn es die Ortsansässigen selbst nicht tun?

Welche der Projekte auf der Prioritätenliste bringen die Innenstadtentwicklung
schnell in Schwung, so dass weitere Akteure auf den Zug aufspringen und ebenfalls investieren? Darum sollte sich die Debatte im Gemeinderat drehen und dabei berücksichtigen, dass sich momentan alle Anstrengungen auf die Entwicklung von Handels- und Dienstleistungsflächen im Nordwesten der Innenstadt konzentrieren. Die Wohnbauentwicklung dagegen wird im Süden der Stadt vorangetrieben. Der Reinhold-Schick-Platz bleibt damit ein Verkehrsknoten, den alle überqueren müssen, die aus der Südstadt, dem Ammertal und aus dem Gäu in die Supermärkte wollen. Eine fußgängerfreundliche und radverkehrstaugliche Zwischenlösung für eine Umgestaltung des „Archipels“ Reinhold-Schick-Platz mit seinen Verkehrsinseln und einer Unterführungen, die den Stadteingang an der Bronngasse verbaut, sollte schneller angegangen werden. Ein direkter Überweg von der Horber Straße in die Altstadt könnte schon jetzt seine Wirkung entfalten.

Ein Bauvorhaben mit großer Impulswirkung für die Innenstadt kann auf dem ehemaligen BayWa-Gelände realisiert werden. Innovative Arbeitsplätze stärken den Finanzierungsspielraum der Stadt; für die Innenstadt bedeuten sie Kundschaft und Belebung. Eine professionelle Vermarktung dieser Fläche in enger Abstimmung zwischen Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung wäre der Königsweg für diesen Standort mit optimalem Anschluss an den Nahverkehr.

Es bleibt zu hoffen, dass eine attraktive Innenstadt bald ein weiterer Pluspunkt für dieses Schlüsselgrundstück sein wird.

 

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