Lebensumfeld gestalten

Veröffentlicht am 06.10.2008 in Presseecho

Lokalpolitische Kolumne im Gäuboten vom 27.09.2008

Heute schon über die Politiker geschimpft oder zumindest sich über sie lustig gemacht? Waren unsere Volksvertreter einst hoch anerkannte Persönlichkeiten, zu denen man aufsah, so sind sie heute in den Imagerankings auf den hintersten Plätzen zu finden. Wer will da noch für ein politisches Mandat kandidieren? Vielleicht ein paar ganz Unerschrockene oder Selbstdarsteller? Sie allerdings bieten dann wieder umso mehr Anlass für Schimpf und Schande und schon dreht sich die Abwärtsspirale, an deren Ende steht, dass der Demokratie die Volksvertreter ausgehen.

Hinzu kommt, dass zumindest in Bund und Land die nationalen Entscheidungsmöglichkeiten geringer werden und Politik, wie jüngst in der Börsenkrise, als zahnloser Tiger in die Zuschauerrolle verdammt zu sein scheint.

Ganz anders aber in der Kommune. Nirgendwo sonst können die Volksvertreter ganz konkret und täglich das Lebensumfeld der Bürger gestalten. Wer ein paar Jahre im Gemeinderat aktiv war, der wird in seiner Stadt kaum eine Stelle finden, die nicht durch seine Entscheidung so geworden ist. Klar wird auch uns ein Rahmen von Bund und Land gesteckt, aber er ist so weit, dass wir immer eigene Akzente setzen können. In den kommunalen Räten muss man sich nicht blind auf den Rat irgendwelcher Experten verlassen. Man kann aus eigener Anschauung und mit eigener Kenntnis entscheiden. Der unmittelbare und direkte Kontakt zu den Bürgern ermöglicht es einem Stadtrat, vor Entscheidungen mit den Betroffenen zu sprechen. Natürlich sind auch in der Kommune Entscheidungen von den grundsätzlichen Wertevorstellungen der Räte geprägt, sie sind aber weit weniger von vordergründiger Parteitaktik bestimmt als in Bund oder Land. Meist geht es in den Debatten wirklich um die Sache und nur höchst selten um die Partei. Insofern sind auch in allen Fraktionen zahlreiche Vertreter, die nicht Mitglied einer Partei sind.

Wer sich also mit Problemstellungen beschäftigen will, die er im Beruf so nicht erlebt, wer zahlreiche Menschen in seiner Gemeinde kennenlernen, wer seine Gemeinde mitgestalten will, der ist in der Kommunalpolitik richtig. Und es wäre verheerend, wenn nur ganz Hartgesottene oder Selbstverliebte kandidieren würden.

Herrenberg steht vielleicht vor einer seiner wichtigsten Wahlperioden in der Geschichte der Stadt. Die neuen Aufgaben - von der Kinderbetreuung, einer nachhaltigeren und gerechten Bildung, von der Gestaltung des demografischen Wandels, der kulturellen Angebote, der Verkehrsentlastung, der Antwort auf die Klimaerwärmung bis hin zur Alt- und Kernstadtentwicklung - erfordern die besten Köpfe der Stadt. Wenn Herrenberg seine riesigen Chancen nutzen soll, dann müssen mehr Bürger von der Zuschauertribüne in die Arena des Gemeinderates. Wir Sozialdemokraten freuen uns über jeden, der uns mithelfen möchte, unsere höchst erfolgreiche Politik in Herrenberg fortzusetzen. Und wenn Sie meinen keine Zeit zu haben: Dann denken Sie daran, wenn das nächste Mal ein Kommunalpolitiker beschimpft wird.

Stadtrat Bodo Philipsen, Herrenberg

Vorsitzender SPD-Fraktion

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