Mit Frauenpower zieht die SPD in den Landtagswahlkampf

Veröffentlicht am 08.03.2015 in Presseecho

Gäuboteartikel vom 02.03.2015

Herrenberg/Deufringen: Mitglieder nominieren in einer Versammlung Angelika Klingel und Sarah Holczer als Kandidatinnen

Mit einem klaren Votum für zwei Frauen geht die Kreis-SPD in die kommende Landtagswahl: Demnach nominierte sie Angelika Klingel als Landtagskandidatin im Wahlkreis Leonberg/Herrenberg und Sarah Holczer als Ersatzbewerberin. Nach fünf Jahren Abstinenz will man wieder einen Sitz im Landesparlament ergattern.

Maria-Dolores Bloching

Am Freitagabend wurden im Schloss Deufringen die Weichen für die Landtagswahl gestellt, die voraussichtlich am 13. März 2016 stattfindet. 60 stimmberechtigte Genossen waren in den historischen Gewölbesaal gekommen, um zwei Kandidatinnen offiziell zu küren. "Es ist ein würdiger Ort für eine Nominierungskonferenz", betonte Heinz Paterno, Vorsitzender des SDP-Ortsvereins Aidlingen. Bereits vier Mal war die langjährige Landtagsabgeordnete Birgit Kipfer vom Gewölbesaal aus in den Wahlkampf geschickt worden - erfolgreich. Nur 2010 bildete eine Ausnahme, als der Kuppinger Dr. Tobias Brenner aufs Schild gehoben wurde und den Wiedereinzug in den Landtag, wo er noch kurz als Nachrücker für die ausgeschiedene Birgit Kipfer eingezogen war, nicht wieder schaffte.

Einstimmiges Votum

Das soll nun Angelika Klingel gelingen. Die Kandidatin ist 54 Jahre alt, Sozialpädagogin, verheiratet, Mutter zweier erwachsener Kinder und wohnhaft in Heimsheim. "Das sind Luftlinie gerade mal 749 Meter nach Perouse und somit zur Kreisgrenze Böblingen", wie die Geschäftsführerin des Evangelischen Müttergenesungswerks sagte. Mit 2 212 Wörtern, 22 Absätzen und in ziemlich genau 21 Minuten stellte sich Angelika Klingel den Parteimitgliedern vor. "Wenn ich diese Rede gehalten habe, hätte ich am liebsten 98 Prozent eurer Stimmen, und wenn der Wahlkampf vorbei ist, würde ich gerne für die SPD in den Landtag einziehen." Ein Punkt ging genau um 20.49 Uhr in Erfüllung. Die 60 Wahlberechtigten hatten zu 100 Prozent der Diakonin und Jugend- und Heimerzieherin ihre Stimme gegeben. Umarmungen, Hände schütteln, Blumen, Schokolade und eine strahlende Angelika Klingel, die sich farblich perfekt auf den Abend eingestimmt hatte: Rot dominierte ihr Aussehen. Ohrringe, Oberteil, Schuhe und Ring - alles in der zur Partei passenden Farbe.

"Mein Profil als Sozialarbeiterin, Dia-konin und Betriebswirtin ist eine saugute Kombination um Politik zu machen. Ich kann mit Zahlen und Menschen gleichermaßen umgehen", hob Klingel hervor. Die Themen Wirtschaft, Familie und Bildung strich die langjährige Vorsitzende des Landesfrauenrates Baden-Württemberg in ihrer Rede im Deufringer Schloss besonders hervor. "Durch die neue Landesregierung ging es in den letzten vier Jahren kontinuierlich bergauf." Aber man brauche gute Arbeit, gerechte Bezahlung, mehr Fachkräfte im Handwerk und in der Pflege und starke Sozialsysteme. "Wir als SPD müssen dafür Sorge tragen, dass wir gute Bedingungen schaffen." Auch im Bildungssystem: Dass der eingeschlagene Weg der richtige sei, daran ließ Angelika Klingel keinen Zweifel. Aber "ein Bildungssystem, das so lange zementiert ist, tut sich schwer, sich von heute auf morgen zu verändern. Und eine Gesellschaft natürlich auch."

Zur Wahl stand auch die Ersatzkandidatin. Sarah Holczer, 33 Jahre alt, Wirtschaftsfachwirtin, Mutter von drei kleinen Kindern und Herrenberger Stadträtin, stellte sich zur Wahl. Sie erhielt 58 von 60 Stimmen. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass "unser Wahlkreis Leonberg/Herrenberg mit Angelika Klingel als Kandidatin 2016 wieder im Landtag in Stuttgart vertreten sein wird." Selbstbewusst, kämpferisch stimmte Holczer die Genossen auf ihre Kandidatur ein. Sie wolle Verantwortung übernehmen, Angelika Klingel unterstützen. "Ich will, dass der soziale, gesellschaftliche Aufbruch, der angestoßen wurde, Bestand hat."

Leidenschaftlich stimmte Leni Brey-maier, stellvertretende SPD-Parteivorsitzende, auf den Wahlkampf ein. "Wir alle haben zwei gemeinsame Ziele. Dass der Wahlkreis 6 wieder einen Landtagsabgeordneten hat und dass die Koalition fortgeführt wird." Angelika Klingel und Sarah Holczer seien gute Kandidatinnen. "Ihr schickt klasse Frauen ins Rennen."

Optimistisch, dass der Wahlkreis Leonberg/Herrenberg ab 2016 wieder eine Abgeordnete hat, waren die SPD-Verantwortlichen. Gleichwohl sei der Wahlkreis schwierig, weil nach dem neuen Wahlrecht nicht mehr die absoluten Stimmenzahlen zählen, sondern die relativen Prozentanteile. "Aber wir glauben, dass wir das Mandat schaffen werden. Es wird ein Ringen um die Stimmen geben, doch ich traue es Angelika Klingel zu", erklärte der stellvertretende Kreisvorsitzende Norbert Gietz. Der Politikwechsel sei ja bereits geschafft, "jetzt müssen wir daran arbeiten, dass es auch so bleibt." Auch Manfred Ruckh zeigte sich über das Ergebnis der Nominierungskonferenz begeistert. "Wir haben zwei tolle Frauen gefunden. Die Mischung stimmt und die Kombination ist gut." Außerdem: Immer wenn eine Frau im Deufringer Schloss in den Wahlkampf geschickt wurde, ergatterte sie ein Mandat.

Angelika Klingel hatte mit solch einem Ergebnis nicht gerechnet. "Ich bin überwältigt, ich schwebe ein bisschen. Und ich bin sicher, dass ich ein Landtagsmandat gewinnen werde. Sarah Holczer meinte, dass "sich die Konkurrenz warm anziehen kann".

 

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