SPD war stets programmatischer Vorreiter

Veröffentlicht am 23.10.2015 in Ortsverein

Ortsverein Herrenberg feierte 125-jähriges Bestehen – Ausstellung eröffnet

Mit Stolz und Freude feierte die SPD Herrenberg am vergangenen Freitagnachmittag ihr 125-jähriges Bestehen in der Galerie im Kulturzentrum. Hier wurde zugleich auch die Ausstellung „Sozialdemokratie bewegt“ eröffnet, die nebenan in der Volkshochschule mit 20 aufschlussreichen Schautafeln von der Geschichte der SPD in Deutschland berichtet. Am Abend wurde mit Musik und Kabarett in der Alten Turnhalle weiter gefeiert.

Vor über 70 Zuhörern, unter ihnen prominente Genossen und zahlreiche altgediente Parteimitglieder blickte der Ortsvereinsvorsitzende Frank Däuber auf die guten alten Zeiten der Ära Willy Brandt zurück, als die SPD stärkste Fraktion im Gemeinderat war. Däuber erinnerte daran, „dass Demokratie, Freiheit und Wohlstand nicht vom Himmel gefallen und auch keine Selbstverständlichkeit sind.
Sie wurden oft schmerzhaft erstritten“, und es gebe für sie keine Bestandsgarantie. Seine Partei werde sich jedoch weiterhin für Freiheit, Gleichheit und Solidarität einsetzen, versicherte er.

Oberbürgermeister Thomas Sprißler hält die Genossen, auch wenn sie heute nur drittstärkste Fraktion sind, für eine prägende Kraft in der Kommunalpolitik, wie er in seinem Grußwort betonte. „Die SPD im Gemeinderat versteht es gut, im Konzert mitzuspielen“, so der OB, der „allen, die sich in der SPD engagieren“, den „Dank der Stadt für gelebte Demokratie“ aussprach. Dabei erinnerte Sprißler an hochverdiente Herrenberger Sozialdemokraten, wie etwa in der Nachkriegszeit Paul Schmidt, ebenso die Gemeinderätin Luise Schöffel, die den Verband lediger Mütter ins Leben rief. Paul Binder sei nicht nur für die Sozialdemokraten, sondern für die ganze Stadt prägend gewesen. Des Weiteren hob er Bodo Philipsen hervor, der seit über 25 Jahren Mitglied im Gemeinderat und fast 20 Jahre Fraktionssprecher der SPD ist.

Im Namen der Landes-SPD gratulierte deren stellvertretende Vorsitzende und Landesbezirksleiterin von Verdi, Leni Breymaier, dem Ortsverein zum Geburtstag.

Historie der SPD Herrenberg

Mit der Historie des Jubilars befasste sich der Journalist Rafael Binkowski, ehemaliger Vorsitzender der SPD Herrenberg und 2002 Bundestagskandidat, der seine Doktorarbeit über die Geschichte der Sozialdemokratie geschrieben hat.
Damals vor 125 Jahren habe es viel Mut erfordert, in dem „verschlafenen und konservativen Dorf Herrenberg“ einen Ortsverein zu gründen. Dasselbe habe für die Entscheidung gegolten, gegen das Ermächtigungsgesetz zu sein. „Aber die SPD war immer mutig bei Entscheidungen“, betonte Binkowski.

Es waren 32 junge Handwerker, allesamt unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen, die am 7. Juli 1890 den „Arbeiterverein Herrenberg“ gründeten. Ihr Vorsitzender war der Schreinergeselle Eugen Fischer. Als es später zur Spaltung zwischen Arbeiterschaft und Partei kam, gab es auch in Herrenberg eine USPD. Nach dem Krieg wurde der SPD-Ortsverein im Gasthaus „Schüfer“ wiedergegründet. Damals waren es laut Binkowski die Vertriebenen, die die Partei stark machten, zuerst unter dem Vorsitzenden Adolf Wollmann aus Schönlinde im Sudetenland (bis 1953). Danach führte Wilhelm Bihl den Ortsverein zwei Jahrzehnte lang.

Doch erst in den 70er Jahren erreichten die Sozialdemokraten durch Willy Brandt wieder einen Aufschwung: Hubert Molls, Vorsitzender von 1973 bis 1976, holte als „Spitzenmann“ 35,4 Prozent für die Genossen.

Den späteren Vorsitzenden Paul Binder bezeichnete der Historiker Binkowski als das „soziale Gewissen der Stadt“. Und Walter Fischer, heute Ehrenvorsitzender, „brachte in den Siebzigern schon den Umweltgedanken in die SPD ein, als es noch keine Grünen gab.“

Binkowskis Fazit: „Die SPD war immer programmatischer Vorreiter in der
Stadt, besonders auch in den 90er Jahren.“ Heute sehe man die Früchte dieser programmatischen Arbeit. Er endete mit einem Zitat von Willy Brandt, das die Sozialdemokraten als Vermächtnis ihres großen Vorsitzenden betrachten: „Nichts kommt von selbst; nur wenig ist von Dauer. Darum besinnt euch auf eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“

Ausstellung „Sozialdemokratie bewegt“

Die 125-jährige Geschichte der SPD Herrenberg wird in der Ausstellung
„Sozialdemokratie bewegt“ dargestellt. Die Ausstellung kann in der Galerie der Volkshochschule Herrenberg, Tübinger Str. 38-40 besichtigt werden.

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