Wohnungsmarkt bleibt angespannt

Veröffentlicht am 19.08.2021 in Presseecho

Gäubote vom 19.08.2021

Meine Meinung

Von Petra Menzel, SPD-Stadträtin in Herrenberg

Wohl dem, der eine Wohnung hat. Wer für seine Familie in Herrenberg ein Dach über dem Kopf sucht, braucht viel Glück. Die wenigen Angebote lauten so oder ähnlich: 106 qm, 1320 Euro/Monat kalt oder 90 qm, 1200 Euro/Monat kalt. Das knappe Angebot diktiert die Preise. Die Faustregel „maximal 1/3 des Nettoeinkommens für Miete und Nebenkosten“ können viele Haushalte nicht mehr einhalten. Trotz Wirtschaftswandel und Coronakrise gibt es in unserer Region keinen Bevölkerungsrückgang, sondern nach wie vor Fachkräftemangel, nicht besetzte Ausbildungsplätze und eine anhaltende Abwanderung aus den Zentren ins Umland. Obwohl die Landesverordnung zur Begrenzung der Mietpreise im Kreis formal nur für Leonberg und Sindelfingen gilt, ist der Wohnungsmarkt auch in Herrenberg angespannt. Belegen können das alle, die hier keine Wohnung gefunden haben, ins Umland gewandert oder trotz eines guten Arbeitsplatzangebots erst gar nicht hergezogen sind. Grundlage zur Festlegung „angespannter Wohnungsmärkte“ ist ein qualifizierter Mietspiegel, den es für Herrenberg nicht gibt. Das bedeutet, dass weder eine Mietpreisobergrenze noch städtische Vorkaufsrechte zur Behebung des Wohnraummangels anwendbar sind. Ein Mietspiegel könnte Abhilfe schaffen.

Gut, dass Baulücken geschlossen werden und Nachverdichtungen in Herrenberg zugenommen haben. Die Bebauung des Leibfried-Areals und in Kürze auch des angrenzenden Meixner-Areals, die Neubauquartiere Aischbach-Gelände und Schäferlinde schaffen rund 500 neue Wohnungen in zentraler Lage für eine Stadt der kurzen Wege.
 
Bei rund 10000 fehlenden Wohnungen im Landkreis Böblingen reichen diese Anstrengungen allein nicht aus. Herrenberg als Große Kreisstadt mit guter Schienenanbindung und Infrastruktur muss einen solidarischen Beitrag zur Deckung des regionalen Wohnungsbedarfs leisten. An Herrenberg-Süd führt deshalb kein Weg vorbei. Die anhaltende Zersiedelung ins immer weitere Umland ist keine Alternative.

 

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