Lange genug gewartet

Veröffentlicht am 18.08.2018 in Presseecho

Lokalpolitische Kolumne im Gäuboten vom 18.08.2018

Meine Meinung

Von Bodo Philipsen, SPD-Fraktionschef im Herrenberger Rat

Im Herbst ergibt sich nun zum zweiten Mal die große Chance, unseren Fruchtkasten zu sanieren. Warum sollten wir dieses Mal die Gelegenheit in keinem Fall verpassen?

  1. Wenn wir wieder mehr Leben in unserer wunderschönen Altstadt haben wollen, dann reicht es nicht mehr nur auf Ladenvermietungen zu warten. In Zeiten boomenden Internethandels wird das Einkaufen allein die mittelalterlichen Gassen nicht beleben. Wohnen, Gastronomie, Kultur und Tourismus erhalten zunehmende Bedeutung.
  2. Dass eine öffentliche Investition in einen Ausstellungsort Millionen privater Investitionen auslösen und ein ganzes Quartier zu neuem Leben erwecken kann, haben die Ravensburger mit dem Humpis-Quartier vorgemacht. Der Fruchtkasten kann zum östlichen Magneten für die Altstadt werden, die Tübinger Straße und den östlichen Graben aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken sowie das Kulturquartier Stabi und VHS an die Altstadt anbinden.
  3. Der Fruchtkasten als Ausstellungsort mit Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und Veranstaltungssaal kann zum belebten Leuchtturm der Altstadt werden. Die Altstadt würde neben dem neuen Seeländerareal auf der anderen Seite eine weitere Stütze erhalten.
  4. Herrenberg benötigt dringend mehr Attraktivität. Das Glockenmuseum, der Waldseilgarten oder der neue Aussichtsturm sind gut, sind aber noch zu wenig Anlass für Menschen aus der Region mal unsere Stadt zu besuchen. Mit einem attraktiven Ausstellungskonzept, in dem alle Sinne angesprochen werden, das zum Mitmachen einlädt, das Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven mit aller Kontroversität in der Beurteilung sichtbar macht und somit Geschichte als offenen Handlungsraum öffnet, könnte das gelingen. Wechselausstellungen könnten für nachhaltiges Interesse sorgen.
  5. Eine mittelalterliche Stadt wie Herrenberg mit so vielen unterschiedlichen Bürgern, die zugezogen sind, braucht aber auch für sich selbst einen Identifikationsanker. Die Qualität einer Kleinstadt macht auch eine gemeinsame Grundlage aus, was durch ein gemeinsames Besinnen auf die eigene Geschichte wachsen könnte. Mit Stolz könnten wir unseren Fruchtkasten präsentieren.
  6. Aber auch ganz schlicht: Der Fruchtkasten als zweitgrößtes Gebäude der Altstadt muss dringend saniert werden. Nur wenn wir dafür Fördermittel bis zu 50% erhalten, können wir als Stadt dies uns leisten. Sonst geben wir dieses denkmalgeschützte Gebäude dem Verfall preis. Und wann soll unsere Haushaltslage besser werden? Mehr Frequenz in Läden und Gaststätten erhöht auch wieder unsere Steuereinnahmen.

Mit einem überzeugenden Nutzungskonzept, einer interessanten architektonischen Lösung, bei der Mittelalter und Moderne in einen Dialog treten, und den entsprechenden Fördermitteln kann es eigentlich nur ein Ja zur Sanierung des Fruchtkastens geben. Die Bürgerschaft hat lange genug darauf gewartet.

 

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