Generationenwechsel im Vorstand der SPD

Der neue Vorstand der Herrenberger SPD. GB-Foto: gb

Gäubote vom 03.08.2024

Herrenberg: Die Führungsriege der Sozialdemokraten verjüngt sich, das Durchschnittsalter der Mitglieder bleibt mit 62 Jahren hoch. Petra und Georg Menzel wurden aus dem Leitungsgremium verabschiedet.

Es ist ein Generationenwechsel, der sich in der Neuwahl des Vorstands der Herrenberger Sozialdemokraten andeutet: Mit Jannis Ahlert, Farina Semler und Fatih Dursun als Stellvertreter rücken neue jüngere Gesichter in die erste Reihe. Frank Däuber wurde als alleiniger Vorsitzender erneut im Amt bestätigt. Stadträtin Petra Menzel gab ihr Amt als Co-Vorsitzende ab: „In einer geschrumpften Gemeinderatsfraktion kommt auf mich noch mehr Verantwortung zu.“ Mit einem Schmunzeln verwies sie auf die USA und meinte, sie wolle außerdem rechtzeitig eine Verjüngung einleiten.

Frank Däuber betrachtet die zunehmende Polarisierung auch in Deutschland mit großer Sorge: „Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass wir miteinander im Gespräch bleiben.“ Ansonsten unterstrich der Rechenschaftsbericht des Vorstands, dass sich die Entwicklung des Herrenberger Ortsvereins in ruhigen Gewässern bewegt: Die Mitgliederzahl ist stabil leicht über 100, das Durchschnittsalter bleibt mit 62 Jahren hoch. In einem halben Dutzend Mitgliederversammlungen wurden auch im letzten Jahr zahlreiche politische Themen diskutiert.

Bei der Vorbereitung für die Kommunalwahlen dominierten kommunalpolitische Themen. Mit Kai Burmeister als DGB-Landesvorsitzendem, der über die Zukunft der Arbeit im Landkreis sprach, kam auch Prominenz ins Gäu. Petra Menzel bedauerte aber, dass es sehr schwer sei, Bundesprominenz der Partei nach Herrenberg in die politische Diaspora zu locken. Mit Gerhard Kreutz von der Energiegenossenschaft Kirchberg wurden die Chancen einer Bürgersolarfabrik am Beispiel der Hohenloher erörtert. Neben diesen politischen Veranstaltungen gab es aber auch ein breites Angebot an geselligen Runden wie der Neujahrswanderung, dem Sommerfest, Stammtischen oder der Jahresabschlussveranstaltung mit Ehrungen der Partei. Auch bei städtischen Anlässen wie dem Street-life-Festival auf der Seestraße oder dem Weihnachtsmarkt ist die Partei mit eigenen Ständen präsent.

Großteil des Vermögens für den Wahlkampf ausgegeben

Joachim Ottmar als Kassier der Partei konnte eine positive Vermögensentwicklung für 2023 präsentieren. Allerdings, so meinte er einschränkend, sei ein Großteil für den Kommunalwahlkampf 2024 wieder ausgegeben worden, der im Wesentlichen von den Abgaben der Mandatsträger finanziert wird. Für manches Mitglied auch überraschend war seine Information, dass von den Mitgliedsbeiträgen nur etwa 14 Prozent beim Ortsverein bleiben. Der Rest muss an den Landesverband und den Bund überwiesen werden. „Ohne Spenden und Mandatsträgerabgaben kämen wir nicht über die Runden“, sagte Ottmar.

Der Fraktionsvorsitzende Bodo Philipsen lobte in seinen Ausführungen die Arbeit des Vorstandes ausdrücklich: „In so schweren Zeiten für die SPD ist diese Herrenberger Kontinuität und Stabilität ein untrügliches Zeichen guter, solider Arbeit.“ Dennoch müsse es natürlich die Aufgabe auch des Ortsvereins sein, wieder Hoffnung und Aufbruch zu erzeugen: „Wer soll den Rechtspopulisten Einhalt geben, wenn nicht die älteste demokratische Partei Deutschlands?“ Konservative neigten immer wieder dazu, dem Rechtstrend dadurch zu begegnen, dass man radikale Forderungen zum Teil übernehme oder zum Teil mit ihnen kooperiere. Auch wenn es in der Ampelkoalition schwer sei, Kompromisse zu erzielen, so müsste die SPD aber dennoch für mehr Professionalität des Regierens sorgen. Alles andere treibe besorgte Bürger in die Arme von extremen politischen Kräften.

Petra Menzel und ihr Mann Georg Menzel wurden mit großem Lob und Dank für ihre acht- und zehnjährige Arbeit aus dem Vorstand verabschiedet. Frank Däuber: „Wir waren immer ein prima Tandem und haben uns dabei nie misstrauisch beäugt, sondern stets optimal ergänzt.“ Als Kassierer wurde Joachim Ottmar genauso in seinem Amt bestätigt wie Christoph Rau als Schriftführer. Als Beisitzer in den Vorstand wurden Palmira Angelucci und Björn Mattern, neu Paul Bircea und Jürgen Metz mit jeweils großen Mehrheiten gewählt. Als Revisoren wurden Walter Fleck, Hubert Molls und Kathrin Arnold gewählt.

-gb-
 

Vorstandswahlen 2024


Neuer Vorstand 2024. Farina Semler, Paul Bircea, Palmira Angelucci, Fatih Dursun, Jannis Ahlert, Björn Mattern (1. Reihe v.l.). Jürgen Metz, Frank Däuber, Christoph Rau, Joachim Ottmar (2. Reihe v.l.)FR

In der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins am 22.07.2024 standen turnusmäßig Neuwahlen an. Davor erfolgten die Rechenschaftsberichte und die beiden Vorsitzenden Frank Däuber und Petra Menzel gaben einen Rückblick auf das Jahr 2023, das mit stabilen Mitgliederzahlen und Finanzen abgeschlossen hat. In der zweiten Jahreshälfte waren die Aktivitäten durch die OB-Wahl 2023 und die Kommunalwahlen 2024 geprägt. Inhaltliche Themen waren die Zukunft der Arbeit in der Region, die Beteiligungsmöglichkeiten von Bürgern an der Energiewende und aktuelle kommunalpolitische Themen. Vorstand und Kassierer wurden einstimmig entlastet.

Nach 8 Jahren als Co-Vorsitzende kandidierte Petra Menzel nicht wieder für den Vorstand, um sich auf die Arbeit im Gemeinderat zu konzentrieren. Ebenfalls verabschiedet wurden Ismail Özkan, Sotiria Koutalakidou und Georg Menzel. Der neugewählte Vorstand wird nun in folgender Besetzung seine Arbeit aufnehmen: Vorsitzender: Frank Däuber, Stellvertretende Vorsitzende: Farina Semler, Fatih Dursun und Jannis Ahlert. Kassierer: Joachim Ottmar. Schriftführer: Christoph Rau. Beisitzer(in): Palmira Angelucci, Paul Bircea, Björn Mattern, Jürgen Metz. Danke an alle bisherigen Vorstandsmitglieder für ihre Arbeit und Glück und Erfolg für den neuen Vorstand!

Neujahrswanderung 2023

Der SPD-Ortsverein Herrenberg begann das Jahr 2023 mit seiner Neujahrswanderung am 06.01.2023.

Foto: Bodo Philipsen

Jahresabschluss 2022

Am 09.12.2022 traf sich der SPD-Ortsverein im Naturfreundehaus zum Jahresabschuss. Unsere Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert gab einen kurzen Bericht über die Arbeit im Bundestag und ehrte Ansgar Mauch für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD.

Demokratie in Gefahr. Was erwarten wir jetzt von der SPD?

In der Mitgliederversammlung am Freitag, 6. März 2020 hatten wir unsere Kreisvorsitzende und stellvertretende
Landesvorsitzende Jasmina Hostert zu Gast und diskutieren über das Thema "Demokratie in Gefahr. Was erwarten wir jetzt von der SPD?"

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